Wedding

Ich war mal wieder krank.
Durch den ausgeprägten Gebrauch der Air Condition während unseres Kiswahiliunterrichts, haben ich und auch die anderen eine kleine Rotznase davon getragen.
Am Freitag ging es mir dann Morgens tatsächlich gar nicht besonders gut, dass ich mich entschieden hab zu Hause zu bleiben. Pumzika Nyumbani. Eine Erkältung bei einer Außentemperatur von 33°C.
So oft wie ich jetzt hier schon innerhalb weniger Wochen krank war, bin ich in Deutschland wahrscheinlich in einem Jahr nicht. Zumindest nicht in einem so kurzen Zeitraum!!!

Aber schließlich wollte ich mich aber auch ausruhen und gesund sein für den nächsten Tag.
Am Samstag läuteten in der Msimbaz Church die Hochzeitsglocken. Dr. Andrew und seine Verlobte Janeth gaben sich da Ja-Wort. Wir kennen Dr. Andrew aus dem Amana. Er steht uns bei Fragen und Problemen zur Seite. Letzte Woche wurden wir dann zu seinen Hochzeit eingeladen – alle 8 deutschen Freiwilligen.

Um 15Uhr waren wir zur kirchlichen Trauung eingeladen.
Wir wurden herzlich von Dr. Andrew empfangen und durften dann unsere Plätze in der beeindruckenden Kirche einnehmen.
Dann kamen Braut und Bräutigam in Begleitung von Familie und Freunden in die Kirche.
Es fand eine Art Doppelhochzeit statt – bzw. Doppeltrauung. Neben Dr. Andrew und Janeth wurde noch ein weiteres Paar getraut.
Die Zeremonie ging mit Gesang, Gebeten und der beiden Trauungen rund 1,5 Stunden. Eine tolle und eindrucksvolle Erfahrung – vor allem der Gesang des Chores hat mich beeindruckt und das Zuschauen hat viel Freude gemacht.
Am Ende der Trauung unterschrieben beide Paare die Hochzeitsurkunden und machten sich dann samt Hochzeitsgäste tanzend auf den Weg nach draußen. Alle sangen, tanzten und beglückwünschten das frischverheiratete Paar.
Einige der Gäste waren entsprechend der Einladungskarten in Türkis und Pink gekleidet. Wie mir bereits letzte Woche auf der Arbeit gesagt wurde, versucht man, wenn möglich die Farben der Einladung zu tragen. Auch ich hatte zufällig vor ein paar Tagen ein pinkes langes Kleid gekauft, was sich jetzt natürlich anbot.

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Draußen vor der Kirche wurden dann Fotos mit allen Gästen und einzeln mit der Familie geschossen. Auch wir 8 Freiwilligen, wurden gebeten ein Foto mit dem Brautpaar zu machen.
Danach ging es für die Hochzeitsgesellschaft in 2 gemieteten DalaDalas, die lange nicht so vollgestopft wurden, wie die im üblichen Straßenverkehr, zur Feierlocation. So konnten wir nun auch einige der andere Gäste kennen lernen.

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An der Feierlocation angekommen, hatten wir noch ein bisschen Zeit um uns umzuschauen, da der Raum noch nicht ganz fertig vorbereitet war. Der Raum befand in dem Gebäude einer Einkaufsmall – dem Quality Centre. Somit konnten wir also dort noch ein bisschen durch die Geschäfte stöbern und ein paar Pläne schmieden, für unseren nächsten Besuch in dieser Mall. Dort gibt es nämlich ein Kino, Subway ;), eine ähnliche Lokalität wie Kentucky Fried Chicken, einen Supermarkt, Klamottengeschäfte und einen Optiker, wo ich direkt meine Brille noch mal ordentlich anpassen lassen konnte.
Gegen 20.ooUhr ging es dann mit dem Programm weiter. Es wurden viele Danksagungen gesprochen an Familie und Freunde. Außerdem gab es einen Programmpunkt „Cake“ – bei dem Teile der Hochzeitstorte an einige Gäste verteilt wurden, als Dankeschön.

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Unter Begleitung von mitreißender Musik kam es zu einer Art „Abtanzen“ des Kuchens. Etwas unvorbereitet wurden dann auch wir, die Freunde aus Deutschland, zum Abtanzen eines süßen Küchleins gebeten. Also sind auch wir 8 Wazungu (Weißen) zum Brautpaar gewippt und haben den Kuchen entgegengenommen. Alle zückten ihre Handys und nahmen ein paar Schnappschüsse von uns auf. Auch ein offizielles Foto mit Brautpaar und Kuchen durfte nicht fehlen. Wir haben uns alle schlapp gelacht und freuten uns über diese, für uns, besondere Art der Danksagung für unser Kommen.
Während des restlichen Programmes wurden wir alle reichlich mit Bier und anderen Getränken versorgt.
Nach gut 2h Programm vom MC (eine Art Entertainer und Programmleiter), startete dann auch endlich das Essen. Uns hing der Magen schon in der Kniekehle, also freuten wir uns auf das Büfett. Es gab viele übliche Gerichte wie Reis – Pilau (eine Art Gewürzreis) – Kochbananen in Kokosmilch – gekochtes Gemüse mit Fleisch – Hähnchen und Fisch.
Jeder hat einen reichlich gedeckten Teller befüllt bekommen und nahezu schweigend verschlungen wir am Tisch unser Essen unter lauter Geräuschkulisse.

Wohl gestärkt ging das Programm weiter mit der Geschenkeübergabe. Auch hier durfte jeder einzeln nach Vorne und dem Brautpaar seine Geschenke überreichen.
Andrew und Janeth waren den ganzen Abend über, hell erleuchtet im Scheinwerferlicht und machten jeden Programmpunkt tapfer mit. Für mich wäre das eine ganz schöne Tortour.
Auch wir wurden vom MC separat aufgerufen und so konnten wir unser kleines Geschenk persönlich übergeben. Auch dieses natürlich wieder unterlegt von Musik, Geklatsche und unseren wippenden Bewegungen Richtung „Tanzfläche“. Ungewohnt, aber trotzdem sehr spaßig.

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Unser Geschenk – Ein Kanga und kleine Mitbringel aus Deutschland

Gegen 0Uhr verließ das Brautpaar die Feier, was das offizielle Ende der Hochzeit bedeutete.
Wir machten uns dann zu Fuß auf den Weg nach Hause – da es um diese Uhrzeit nicht mehr so leicht war ein Bajaji oder Taxi zu bekommen, bzw die Preise unverschämt hoch angesetzt wurden. Also gingen wir rund 45Minuten zu Fuß nach Hause – waren dementsprechend kaputt als wir zu Hause ankamen. Schnelle Dusche und ab ins Bett.

Insgesamt war es mal wieder ein besonderer Tag mit vielen tollen Eindrücken. Und natürlich bleibt da ein Vergleich zu Deutschland nicht aus. Ich hatte viel Freude daran, die Hochzeitsgesellschaft beim Singen und Tanzen zu beobachten. Zwischendurch war es ab und zu aber auch etwas strapazierend so lange zu sitzen und zu warten – vor allem VOR dem Essen. Und auch gegen Ende war die Geräuschkulisse und das enge Zusammensitzen im Raum mit den anderen Gäste etwas ungewohnt für uns.
Nichtsdestotrotz habe ich auch einige Punkte gefunden, die mir sehr gefallen haben und die man vielleicht sogar im Hinterkopf behalten kann. Wir hatten Spaß und ich bin froh, dass wir dabei sein durften.

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